Meine ersten Schritte im Leben, das war die Kinder und Jugendzeit. Schon damals befasste ich mich mit der Planung von verschiedensten Sachen. Ich zeichnete Landkarten, plante Stadien, Autobahnkreuze, Bahnkreuze und sogar ganze Bahnhöfe, entwarf Trikots und Logos für Fußballmannschaften und designte sogar neue Autos, Lastkraftwagen, Traktoren, Loks und Wagons. Natürlich war das alles noch stark von meiner kindlichen Fantasie geprägt, aber im Jugendalter wurden diese Planungen schon ganz brauchbar.
Ich hatte auch eine Modeleisenbahn, an der ich, wenn ich zurück Blicke, ständig nur am Umbauen war. Noch mehr als der Umbau selber begeisterte mich die Planung der neuen Anlage, deshalb entstanden hunderte von Plänen, die ich nie ganz umsetzte, weil mir schon wieder etwas Neues eingefallen ist.
Ich wuchs auf dem Land auf, das bedeutete ich musste viele, langweilige Aufgaben erledigen – wie zum Beispiel Holz hacken, Heu wenden, ausmisten usw. – diese Arbeiten war auch die Quelle für meinen Ideenstrom, der quasi nie abreisen wollte.
Landkarten faszinierten mich schon als Kind, irgendwann fing ich an selber welche zu zeichnen. Zuerst hab ich nur Karten nachgezeichnet, aber mit der Zeit war mir das zu langweilig und ich begann meine eigenen zu zeichnen.
Zuerst waren das nur einzelne kleine Karten, dann klebte ich DIN A3 Blätter zusammen, schließlich zeichnete ich ganze Hefte voll, so entstanden ganze Kartenserien.
Als uns einmal kurz vor der Wende die Verwandten aus Mannheim besuchten, brachten sie mir eine kleine Stadtkarte von Mannheim mit. Diese Karte war nur eine Art Werbeflyer für das Möbelhaus Domäne und im aufgeklappten Zustand nicht größer als DIN A4. Sie inspirierte mich aber dazu, aus unserer benachbarten Kleinstadt Ziegenrück eine Großstadt zu machen, zumindest auf dem Papier.
Einen Shellatlas bekam ich von unserer anderen Westverwandtschaft. Dabei hat mich vor allem das Ruhrgebiet, mit seinen vielen Städten, sehr beeindruckt. So stellte ich mir vor, wie es wäre wenn es in Thüringen so ein großes Industriegebiet gäbe. Also fing ich an meine Vorstellungen auf Papier zu bringen, wobei dann irgendwann ein kleiner Atlas herausgekommen sind.
Nach der Wende kaufte ich mir von meinem ersten Lehrlingsgeld einen Atlas der USA, mich interessierte die völlig andere Aufteilung der Staaten, deren Grenzen schnurgerade verliefen. Ich stellte mir also vor wie es wäre, wenn man Europa so ein System übergestülpt hätte. Also zeichnete ich eine große Karte von Europa mit Staaten, die viele gerade Grenzen besaßen.
Als Kind begeisterte mich mein Onkel für Fußball. Aber ich war kein ganz normaler Fußballfan, denn mich interessierte nicht nur das Spiel, mein Interesse galt den Trikots, den Logos und der Architektur der Stadien.
Besonders die Architektur der Stadien hat es mir angetan. Oftmals konnte man, zu der Zeit meinder Jugend, anhand der Architektur erkennen in welchem Land sich das Stadion befand, was heute schon schwerer ist.
Die ersten Stadien die ich zeichnete entsprangen rein aus meiner Fantasie. Dabei erfand ich mir auch jedes Mal eine Historie zu dem jeweiligen Stadion.
Hat man sich erstmal mit der Planung von Stadien beschäftigt, entwickelt man auch eigene Ideen, wie man bereits vorhandenen Stadien Umbau kann.
Als Geschichtsinteressierter, wagte ich einmal ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn es die Nazis und den Krieg nicht gegeben hätte, wie sähe dann Deutschland aus und speziell die Bundesliga.
Häufig vermischte ich auch die Architektur zweier oder mehr Stadien und bildete daraus wieder neue Entwürfe.
Ich hatte nie Benzin im Blut, so ehrlich muss ich sein. Interessiert hat mich am Kfz vor allem die Fahrzeugelektrik. Unter der Überschrift benzin, die angelehnt an das Modelabel Diesel entstand, kann ich aber meine ersten gut zehn Berufsjahre gut zusammenfassen.
In der berufsschulischen Ausbildung war Fachzeichnen mein Steckenpferd. In der Praktischen Prüfung nutzte mir das natürlich nichts, dort half mir dann meine Kenntnis der Fahrzeugelektrik sehr.
Der Wehrdienst verschlug mich dann in den Instzug der 1. Kompanie des 12. Panzeraufklärungsbattalions in Ebern. Als ich nach 10 Monaten ausschied, bekam ich einen Bestpreis für besonders engagierte Leistungen und war Hauptgefreiter.
Mein erster Personal Computer lief auf Windows 95 und hatte noch kein Internetanschluss. Ich unternahm meine ersten Schritte im grafischen Bereich und in der Bildbearbeitung.
Neben Bildbearbeitung, Grafik und Textverarbeitung lernte ich auch den Rechner als Werkzeug viel besser kennen. Nach nicht allzu langer Zeit besorgte ich mir ein Modem, um so ins Internet zu kommen. Es dauerte dann auch nicht lange bis ich mich für die Erstellung von Websites interessierte und lernte deshalb mit Hilfe von Selfhtml.de die Grundlagen von HTML/CSS und baute meine erste eigene Website.
Schnell machte ich Fortschritte bei Gestaltung von Logos und der Erstellung von Grafiken. Das sprach sich natürlich auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis rum, so wurde ich immer häufiger angesprochen, ob ich denn mal etwas entwerfen kann.
Nachdem ich immer wieder Schwierigkeiten mit meinem Knie hatte, wegen der häufig hockenden Arbeitshaltung, gab ich meinem beruflichen Leben eine Wende – einen Kurswechsel – der mich zurück auf die Schulbank brachte. Mediengestalter sollte es werden, ein Beruf in dem man gestalterisches Geschick, planerischen Weitblick und technisches Verständnis benötigt.
Gerade während der Ausbildung nahmen wir uns viel Zeit um die grundlegenden Dinge zu lernen. Heraus kamen dabei doch recht vorzeigbare Arbeiten.
Hinter Xibalba verbirgt sich ein Bundesweiter Plakatwettbewerb für Azubis und Studenten. Entwickelt werden sollte ein Plakat für einen Reiseanbieter, der Reisen nach Mexico mit Ausflügen in das Höhlensystem der Mayas unternimmt.
Aus vielen kleinen Filmsequenzen aus dem Vogtland, erstellten wir einen kurzen Image-Film mit Hilfe des Programms Adobe Premiere. Aus rechtlichen Gründen kann ich das Video hier nicht zeigen, aber das CD-Cover und das Plakat, die wir bekleidend anfertigen mussten.
Die Logoentwicklung war ein Hauptbestandteil unserer Ausbildung und nahm viel Zeit in Anspruch. Dabei wurde immer sehr viel Wert auf die Vorüberlegungen und erste Scribbles gelegt. So geht man nicht zu schnell ins Detail und wägt die Ideen gegeneinander ab.
Auch die Plakatgestaltung stand auf dem Lehrplan. Die entstanden aber nicht nach Lust und Laune, sondern mussten entweder zu einem bereits fertigen Corporate Design passen oder wir erstellten ganze Serien die ähnlich wie ein CD eine Wiedererkennungswert haben mussten.
Die Entwickelung eines Corporate Designs ist die Königsklasse der Gestaltung, weil sehr viele Überlegungen damit verbunden sind, die später reibungslos funktionieren müssen. Zum Lernen und Üben erstellten wir ein Konzept für den jungen, aber imaginären Verlag Futurmedia.
Und dann war es soweit, die Prüfung stand vor der Tür. Sie bestand aus einem schriftlichen und einem Praktischen Teil. Im praktischen Teil mussten wir eine Website für ein neues Modelabel, anhand eines fertigen CD’s entwerfen.
Als ich ausgelernt hatte war ich zwar Mediengestalter für Digital- und Printmedien, Fachrichtung Mediendesign mit Schwerpunkt noprint, aber man kann meine erste Tätigkeit im neuen Job gut und gerne als junior Webdesigner bezeichnen, denn meine Aufgabe war vor allem Websites zu entwerfen und sie umzusetzen.
Die Langer Massivhaus GmbH wollte ein gutes Website-Konzept, um Kunden besser erreichen zu können. Ich war bei diesem Projekt vor allem für die Layout-Entwicklung zuständig.
Für diese Website durfte ich nicht nur am Konzept mitarbeiten und das Layout erstellen, ich hab auch das HTML/CSS-Grundgerüst erstellt.
2003 waren die beiden Schokoladenfirmen Berggold und Heinerle schon vereint, aber die Marken liefen noch getrennt, deswegen erstellten wir für beide Marken eigene Websites.
Im Jahr 2004 gab es noch kein Google Maps oder Open Street Map, es bleib einen nichts anderes übrig, als die Karten selber zu erstellen, was mir natürlich ein riesen Vergnügen bereitete.
Wir arbeiteten auch schon an den ersten Onlineshops. Meist erledigten wir Konzeption, Layout und HTML/CSS-Umsetzung, die PHP-Programmierung gaben wir dann außer Haus.
Natürlich gab es auch noch weitere Projekte an denen ich maßgeblich mitgearbeitet habe, eine kleine Auswahl kann man hier betrachten.
Mein Aufgabengebiet hat sich in den letzten Jahren dramatisch gewandelt, sodass es Senior Webdesigner nur noch bedingt beschreibt. Ein besserer Ausdruck ist Devadteur, ein Kunstwort das aus den Bereichen Developer (Entwickler), Administrator und Redakteur zusammengesetzt ist.
Als Entwickler muss ich Änderungen an bereits vorhandenen Websites vornehmen, oftmals müssen sie responsive gemacht werden, also gängig für alle Endgeräte, vom Smartphone bis zum 50 Zoll-Bildschirm. Am häufigsten sind aber Anpassungen an fertigen Templates gefragt.
Als Administrator bin ich zuständig für Hosting-Reseller-Accounts. Dabei sind Verträge anzulegen, Domains zu registrieren und E-Mailpostfächer zu administrieren. Das kann manchmal zu einer sehr umfangreichen Aufgabe werden.
Als Redakteur erstelle ich redaktionelle Inhalte, häufig bin ich auch für das korrekte Einpflegen zuständig. Deswegen müssen zum Beispiel Bilder bearbeitet, Texte gegengelesen und PDFs komprimiert werden. Beispiele aus dem Alltag.
Ich hab ja gerade schon beschrieben, was meine alltäglichen Aufgaben sind. Hier soll das Gesagte noch einmal mit ein paar Beispielen untermauert werden.
Das Designen und Entwickeln von Layouts hat zwar stark abgenommen, aber ein paar Projekte gab es schon noch in den letzten Jahren.
Ein Content-Management-System wird heute für fast alle Websites benutzt. Man braucht so fast keine HTML/CSS-Kenntnisse um eine Website zu erstellen.
Das ist der Spielplatz für Webentwickler und –designer. Hier kann man Ideen testen und auch austauschen.
Nicht für alle Experimente ist für Codepen geeignet. Manchmal muss man auch einfach mal was auf seinem eigenen Server ausprobieren.
Die Entwicklung der Informatik geht rasend voran, genauso schnell geht Entwicklung von Webseiten und Design voran. Um da am Ball zu bleiben muss man ständig lernen, lernen und nochmals lernen.
Das sagt man, wenn man noch viel mehr aufzählen will. Ja, neben der Arbeit hab ich noch viel mehr Projekte mit denen ich mich mehr oder weniger regelmäßig beschäftige. Ein paar zähle ich hier mal auf, aber es sind bei weitem nicht alle. Das liegt daran, dass ich wirklich an sehr vielen Dingen interessiert bin und wenn ich noch viel mehr Zeit hätte würde ich noch viel mehr Dinge machen, Pläne dafür hätte ich schon dafür im Kopf. Da meine Zeit aber begrenzt ist muss ich immer wieder Prioritäten setzen, was mit aber auch gut tut.
In alten Sagenbüchern hab ich viele verschiedene Sagen aus der Region obere Saale gefunden. Ich schreibe diese mit einem etwas zeitgemäßen Ausdruck um. Zusätzlich gebe ich, nach einer gründlichen Recherche, einige Erklärungen zur Entstehung bzw. zum Hintergrund.
Wie ich meine Freizeit nicht die ganze Zeit hinterm Computer verbringen will, gehe ich raus und fotografiere die Welt. Gut, am Ende sitze ich natürlich wieder vor dem Rechner und bearbeite die Bilder etwas nach. Sie sollen ja schön aussehen.
Da ich mich für vieles interessiere, weiß ich auch viel. Ich möchte mein Wissen aber nicht für mich behalten, sondern es weitergeben. Das geht sehr gut auf Wikepedia. Hier mache ich alles, von der kleinen Änderungen, über die Editierung eines ganzen Abschnittes bis hin zum kompletten Artikel.
Die Grundlage aller Bilder ist die Vorzeichnung, die man meist mit einem Bleistift vornimmt. Man kann ein Werk aber auch von Anfang an als Bleistiftzeichnung anlegen.
Acrylfarben sind wirklich leicht zu verarbeiten und trocknen schnell. Ein großer Vorteil ist die Abwaschbarkeit des fertigen Bildes ohne dass gleich etwas zerstört wird.
Pastellfarbe ist immer ein Synonym für blasse und zarte Farben. Das Gegenteil ist aber der Fall. Mit Pastellen kann man Bilder mit sehr kräftigen Farben erstellen. Ich liebe dieses Medium.
Mit Wasserfarben haben wir in der Schule malen gelernt, obwohl Wasserfarben nicht leicht zu handhaben ist, denn für die richtige Wassermenge braucht man Erfahrung.
Unter Collagen verstehe ich die Mischung verschiedener Bearbeitungstechniken. Es geht vor allem darum von Hand gezeichnete oder gemalte Bilder am Rechner weiterzubearbeiten.
Die Perspektive ist das A und O eines guten Bildes. Ist sie schief empfindet der Betrachter Unbehagen. Wenn man aber die Perspektive beherrscht, kann man auch mit ihr spielen.